Geschichte vom Hotel Ausspann

Die Geschichte des Hauses begann schon 1894. Damals unterhielt hier Emma Lüdemann einen Gasthof mit Ausspann und begrüßte persönlich die Gäste. Ein Ausspann war damals eine Zwischenstation für Fuhrwerke, in der Mensch und Tier verpflegt wurden. Bei längeren Reisen wurden die Zugpferde ausgespannt und gewechselt, während Kutscher und Fahrgäste in der Gaststube beköstigt wurden.

Die Lüdemannsche Gastwirtschaft war nicht nur wegen der vielfältigen Kuchen und der viel gerühmten Kaffeequalität bekannt, sondern auch durch die unzähligen Veranstaltungen, welche die Gäste auch aus der weiteren Umgebung in diese Idylle lockte. „Lüdemmann“ war der Geheimtipp der Hamburger und entwickelte sich schnell zu einem beliebten Ausflugsziel. Durch den Bau der Altonaer-Kaltenkirchener-Nordbahn, die über die Holsteiner Chaussee führte, erlangte der Gasthof zunehmenden Bekanntheitsgrad und wurde schließlich eine richtige Hamburger Berühmtheit. Mit einer roten Flagge wurde dem Zugführer ein willkommener Stopp signalisiert, bei dem der Zugführer die Gäste gerne persönlich vom Tresen der gemütlichen Gaststube abholte.

Das legendäre Sommerfest, viele Tanzveranstaltungen und nicht zuletzt die Festlichkeiten des Schnelsener Radrennclubs luden viele ein, Emma Lüdemanns Gastfreundschaft zu genießen. Aber auch Handelsreisende zog der Gasthof magnetisch an, so kam einmal im Jahr der „Püttschüsselkerl“ aus Schlesien, die „Kiepenfrau“, die Schürzen, Stoffe und Wollstrümpfe verkaufte, und viele andere mehr.

1927 übernahm schließlich die älteste Tochter Alma den Betrieb, um ihn in alter Tradition bis spät in die 70er weiterzuführen. Nach Alma Lüdemanns Tod stand das Anwesen einige Jahre leer, bis die Familien Brunnemann und Bartz es in mühevoller Kleinarbeit restaurierten und 1994 ein kleines schmuckes Hotel mit zunächst elf Zimmern eröffneten. Bis heute ist durch den liebevollen Einsatz der Familien ein Hotel mit 30 Zimmern und einem gemütlichen Restaurant mit exzellenter Küche entstanden.